In den Wechseljahren treten oft ausgeprägte und langdauernde Hormonausfallsbeschwerden auf. Hierzu gehören Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, trockene Schleimhäute und Schlafstörungen. Weitere Beschwerden können sehr vielfältig sein und sind manchmal nicht einfach zu identifizieren. Im Rahmen der medizinischen Diagnostik und des ärztlichen Gesprächs kann hier Klarheit geschaffen werden.
Wir halten die Einleitung einer Hormontherapie (HRT oder MHT) in den Wechseljahren für gesunde Frauen mit Beschwerden durch Hormonausfall und ohne Behandlungskontraindikationen für eine sichere Therapieoption. Eine solche Hormonbehandlung ist die wirksamste Therapie bei klimakterischen Beschwerden (z.B. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, trockene Schleimhäute, Schlafstörungen) durch Hormonausfall.
Eine HRT zeigt zusätzlich gute Effekte zur Vorbeugung von chronischen Krankheiten wie z. B. der Störungen des Zucker- und Insulinstoffwechsels oder von Herz-Kreislauf- und Knochenerkrankungen (1), (2), (3). Nach aktuellen Auswertungen der randomisierten, placebokontrollierten WHI Studie scheint die Sterblichkeitsrate bei jungen (50 und 59 Jahre) postmenopausalen Hormonanwenderinnen im Vergleich zu Nichtanwenderinnen niedriger zu sein (4). Das heißt, dass mit der richtig durchgeführten Hormoneinnahme die Lebensqualität und die Lebenserwartung steigen.
Die Therapie soll innerhalb von 10 Jahren nach Beginn der Menopause anfangen, und wird solange durchgeführt, wie die Beschwerden bestehen. Die Behandlung erfolgt mit Estrogenen und muss bei Frauen mit erhaltener Gebärmutter zusätzlich mit Gestagenen in ausreichender endometrialer Transformationsdosis durchgeführt werden.
Gemeinsam finden wir die Behandlungsform und Medikamentenkombination mit dem geringsten Risiko, die Ihnen optimal nützt und in Ihrer Situation am besten passt.